Gut vorbereitet: Checkliste Weiterbildungsberatung
Wer sich mit dem Wunsch nach Weiterbildung trägt, steht erfahrungsgemäß vor vielen Fragen. Damit wir gemeinsam das bestmögliche Weiterbildungsangebot für Sie finden, können Sie im Vorfeld der Beratung bereits ein paar grundlegende Antworten für sich finden. Unsere Checkliste soll Ihnen dabei helfen.
Ziel – Was möchte ich mit der Weiterbildung erreichen?
- beruflicher Aufstieg, Wiedereinstieg in den Beruf, Berufswechsel, berufliche Neuorientierung, Abschluss nachholen, zusätzlichen Abschluss erwerben, Einstieg in Selbstständigkeit, …
Vorerfahrung – Welche fachlichen Voraussetzungen bringe ich mit?
- Schulabschlüsse, Ausbildungen, Berufserfahrung, Erfahrungen aus ehrenamtlichen oder familiären Tätigkeiten, …
Kompetenzen – Was kann ich gut, was liegt mir nicht?
- persönliche Vorlieben, Stärken und Schwächen, Eigendisziplin, Selbstmotivation, Teamarbeit, Eigenverantwortung, …
Rahmenbedingungen – Wie sehen meine Lebensumstände während der Fortbildung aus?
- zeitlicher Rahmen, Ortsgebundenheit, …
Finanzierung – Welchen Beitrag kann ich selbst leisten? Welche Kosten muss ich bedenken?
- persönlicher finanzieller Rahmen, Teilnahmegebühren, zusätzliche Kosten wie Prüfungsgebühren, Reisekosten, Kinderbetreuung, …
Beispiele
Ich möchte beruflich aufsteigen.
Zum Beispiel: von der Logistik-Fachkraft zum Ausbilder/zur Ausbilderin
Stellen Sie sich vor …
… Sie arbeiten seit zehn Jahren als Logistik-Fachkraft bei einem mittelständischen Chemie-Unternehmen. Schon länger wünschen Sie sich mehr Verantwortung. Besonders viel Spaß macht es Ihnen, Auszubildende zu begleiten.Die Personalleitung signalisiert Ihnen, dass sie Ihre Arbeit schätzt und Ihnen auch mehr zutraut. Sie überlegen, mit welchen Zusatzqualifikationen Sie sich für verantwortungsvollere Aufgaben empfehlen können. Allerdings befürchten Sie,dass daraus nichts werden kann – Ihnen fehlt ein Berufsabschluss.
In der Weiterbildungsberatung klären wir, welche Angebote für Sie in Frage kommen. Ihre Freude an Ausbildung passt gut zu einer Weiterbildung zum/zur Ausbilder/Ausbilderin in Ihrem Unternehmen. Voraussetzung dafür ist die Ausbildungseignungsprüfung, die Sie bei der zuständigen IHK ablegen können. Vorbereitungskurse unterstützen Sie dabei, die Prüfung erfolgreich zu absolvieren. Ihr fehlender Berufsabschluss schließt diese Weiterbildung nicht aus: Gesetzliche Regelungen sehen vor, dass Fachkräfte ohne Berufsabschluss mit langjähriger praktischer Erfahrung die Zuerkennung der fachlichen Eignung beantragen können. Ihr Arbeitgeber will sowohl die Kosten für den Vorbereitungskurs als auch für die Prüfung übernehmen. Voraussetzung:Sie erklären sich bereit, einen Teilzeit-Kurs zu besuchen. Wir beraten Sie beider Auswahl passender Kurse und Anbieter.
Ich möchte mich beruflich qualifizieren.
Zum Beispiel: innerhalb einer Kommunikationsabteilung eines Konzerns
Stellen Sie sich vor …
… Sie arbeiten in der Kommunikationsabteilung eines großen Konzerns. Sie beobachten: Vor allem die jüngeren Kolleg/innen arbeiten mit Formaten aus dem Bereich Social Media. Sie interessieren sich jedoch ebenfalls dafür und möchten diese Kanäle für Ihre Aufgaben nutzen. Das Unternehmen verweist darauf, dass die jüngeren Kolleg/innen die „neuen Kanäle“ aus ihrer Lebenswelt heraus viel besser kennen als Mitarbeitende jenseits der 40.
Für Sie ist klar: Social Media-Wissen lässt sich lernen. Sie sind bereit, die Kosten für eine Weiterbildung selbst zu tragen. Allerdings möchten Sie keine Urlaubstage opfern. Wir klären mit Ihnen, was Sie sich von Ihrer Weiterbildung wünschen: Kompakt soll sie sein und möglichst fundiert. Damit keine Reise- und Übernachtungskosten anfallen, wünschen Sie sich ein Angebot in Hamburg oder Umgebung. In der Beratung erfahren Sie, dass Sie grundsätzlich Anspruch auf Bildungsurlaub haben. Gemeinsam finden wir für Sie ein einwöchiges Seminar, das vom Land Hamburg als Bildungsurlaub anerkannt ist und inhaltlich Ihren Wünschen entspricht.
Ich möchte den Beruf wechseln.
Zum Beispiel: von der/dem Gärtner/in zur/zum Umweltschutztechniker/in
Stellen Sie sich vor …
… Sie haben sich aus einem unbefriedigenden
naturwissenschaftlichen Studium heraus für eine Ausbildung zur Gärtner/in
entschieden. Sie arbeiten seit mehreren Jahren in diesem Beruf, interessieren
sich nach wie vor für Nachhaltigkeit und Umweltschutz und möchten zukünftig in
diesem Bereich arbeiten.
Im gemeinsamen Gespräch erarbeiten wir genauer, welches
Weiterbildungsformat für Sie passen könnte: Theorie zu büffeln liegt Ihnen nur
dann, wenn sie später praktisch anwendbar ist. Konzeptionelles Arbeiten macht
Ihnen auf jeden Fall Freude. Von der Weiterbildung erwarten Sie nicht nur
Wissen, sondern auch Einblicke in mögliche Berufsfelder. Sie können sich
vorstellen, in eine Vollzeit-Weiterbildung zu gehen – ganz ohne finanzielle
Unterstützung wird das aber nichts.
In der Beratung klären wir mit Ihnen noch einmal genauer, welche Berufe bzw. Berufsfelder Ihren Wünschen gerecht werden können. Dabei stoßen Sie auf den Beruf des Umweltschutztechnikers/der Umweltschutztechnikerin. Sie sind sich sicher: Ihr Ding!
In Hamburg können Sie die Fachschule Umweltschutztechnik bei Bergedorf besuchen und dort in Vollzeit eine schulische Ausbildung absolvieren – Praktika inklusive. Der Schulbesuch selbst ist für Sie kostenfrei, da Ihr Wohnsitz in Hamburg liegt. Die Zugangsvoraussetzung (Berufsschul- und Ausbildungsabschluss, berufliche Tätigkeit von mindestens einem Jahr in einem für die Fachschule förderlichen Beruf) erfüllen Sie ebenfalls. Um den Einkommensausfall abzumildern, klären wir mit Ihnen, welche finanziellen Förderungen möglich sind. Dabei zeigt sich: Sie können Leistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz beantragen.
Ich möchte beruflich wieder einsteigen.
Zum Beispiel: nach Familienzeit wieder durchstarten
Stellen Sie sich vor …
… Sie haben über mehrere Jahre eine/n kranke/n Angehörige/n zu Hause versorgt. Ihre Berufstätigkeit mussten Sie dafür unterbrechen. Nun planen Sie, in Ihren Beruf als Ingenieur/in zurückzukehren. Allerdings befürchten Sie: Durch die lange Abwesenheit kennen Sie die aktuellen Anforderungen nicht mehr und sind auch technisch nicht auf dem Laufenden. Abgesehen davon löst die gefühlt übermächtige Konkurrenz jüngerer Bewerber/innen bei Ihnen Selbstzweifel aus.
Das Beratungsgespräch macht Ihnen deutlich: Sie wünschen sich nicht nur Unterstützung in fachlicher Hinsicht – auch Ihre Selbstwahrnehmung möchten Sie schärfen und sich gut auf den Wiedereinstiegs- und Bewerbungsprozess vorbereiten. Wir begleiten Sie dabei, sowohl fachliche Weiterbildungsangebote als auch passende Coaching-Programme für Sie zu finden und klären mit Ihnen, ob für Fachqualifikationen Finanzierungsmodelle wie der Bildungsgutschein für Sie in Frage kommen.